Die Suche nach Selbst-Heilung

Generative Medizin ist ein erstaunliches neues Fachgebiet der Naturheilkunde, das als Ziel hat, die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu ermitteln und es so dem Arzt ermöglicht partnerschaftlich mit Ihnen mitzuwirken. Dies wird durch die Anwendung der Werkzeuge der Systembiologie und Bioinformatik im Hinblick auf die komplexen Verhaltensweisen sowohl in Gesundheit wie auch in Krankheit gesehen erreicht. Dieser Ansatz ermöglicht eine sicherere und noch individuellere Therapie von Krankheiten und der Verbesserung und Optimierung von Gesundheit und Wohlbefinden.

Die Wurzel aller generativen Wissenschaft ist die Qualität der Entstehung und der Prozess der Selbstorganisation. Wenn wir Holismus zusammenfassen als „das Ganze ist größer als die Summe seiner Teile“, dann könnte Entstehung (Emergenz) umschrieben werden als „die Ebenen der Signifikanz entstehen mit neuen Hierarchien“. Emergenz ist zentral für die Theorien der integrativen Ebenen und komplexen Systeme. Diese Eigenschaften ermöglichen eine ganzheitliche Interpretation der Ereignisse, im Vergleich zu der häufigeren linearen Interpretation des Reduktionismus, der bisher dominierenden medizinischen Weltsicht.

Die Emergenz (vom lateinischen emergere für „das Auftauchen“, „das Herauskommen“ oder „das Emporsteigen“) ist die spontane Herausbildung von neuen Eigenschaften oder Strukturen eines Systems infolge des Zusammenspiels seiner Elemente. Quelle: Wikipedia

Krankheit wird traditionell als Störung des molekularen Systems (Zellen, Stoffwechsel) definiert und Medikamente sind in Wirklichkeit Störfaktoren des molekularen Systems. Jeder kann das Paradox hier leicht erkennen: Ist es vernünftig zu erwarten, dass Ärzte die Gesundheit eines gestörten Systems mit der Verwendung eines offensichtlich störenden Faktors erhöhen?

Im Gegensatz dazu, durch die Identifizierung der grundlegenden Elemente in diesem Selbstheilungsprozess (wie Ernährung, Lebensstil, etc.) und konkrete Vorschläge zur Verbesserung, strebt der generative Arzt die Errichtung der Emergenz (Ganzheitlichkeit) von stärker integrierten, robusten Fähigkeiten im Patienten an. Alle gesunden lebenden Systeme zeigen ein robustes Verhalten: Sie erholen sich von Störungen durch ihre angeborenen selbst organisierenden Prozesse. Eine steigende systemische Widerstandskraft (Robustheit) des Patienten hat den zusätzlichen Vorteil der Steigerung der Reaktionsfähigkeit auf ein höheres Niveau, fein abgestufte Aspekte guter Gesundheit wie Bioenergetik und eine gute Geist-Körper-Verbindung.

Beispiel: ein einziges Molekül des Wassers besitzt keine „Temperatur“ im wörtlichen Sinne. Doch ein Glas Wasser kann ganz sicher heiß oder kalt sein. Temperatur ist somit eine emergente Eigenschaft des Wassers. Die Natur der emergenten Eigenschaften ist es, sich selbst zu organisieren. Selbstorganisation ist ein Merkmal aller Lebewesen, von Zellmembranen, der Entwicklung der Organe, und der neuronalen Plastizität des Gehirns. Generative Formen sind multi-zentrisch: Es gibt nicht nur einen einzigen Ablauf von Befehl, der von der Spitze der Pyramide über die verschiedenen Ebenen nach ganz unten verläuft. Es gibt viele Web-ähnliche Netzwerke, die mehr oder weniger aktiv sind, und ihr oft komplexes Verhalten ergibt sich aus Wechselwirkungen zwischen sehr einfachen Komponenten.

 

Unter neuronaler Plastizität versteht man die Eigenschaft von Synapsen, Nervenzellen oder auch ganzen Hirnarealen, sich in Abhängigkeit von der Verwendung in ihren Eigenschaften zu verändern. Quelle: Wikipedia