Dr. Michael Tank: Nährstoffmängel kommen immer häufiger vor

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Dr. Tank ist Facharzt für Dermatologie, Allergologe, Sportmedizin, Chirotherapie. Seit 1992 ist er der Teamarzt der Beachvolleyball-Nationalmannschaft und betreibt seit dem Jahr 2000 eine Ganzheitsmedizinische Privatpraxis in Hamburg. Auch war der betreuende Arzt beim „RTL-Diät-Duell im Jahr 2005. Informationen im Internet unter www.tank-deutschland.de

 

Nährstoffmängel kommen immer häufiger vor

Nicht nur, dass die Böden, auf denen unsere Lebensmittel angebaut werden auslaugen und so immer weniger Geschmacksstoffe und Mikronährstoffe enthalten, auch das vorzeitige Ernten, um unreife Früchte besser transportieren und lagern zu können, führt dazu, dass wir bei vollen Töpfen trotzdem innerlich verhungern. Was dann noch ankommt wird verarbeitet, erhitzt, bestrahlt, zerlegt. Was übrig bleibt hat mit gesunder Ernährung wenig zu tun und ist meist leere Energie.

Bereits geringe Mangelsituationen können zu großen Funktionseinbußen führen. Schon bei etwa 20% Mangel ist die Enzymfunktion um bis zu 50% vermindert. Deutliche Symptome treten erst spät auf.

Für bestimmte Stoffe kann sich also die Notwendigkeit ergeben, sie gezielt zuzuführen.

Wahllos Präparate zu kaufen erscheint wenig sinnvoll. Was also tun?

Zunächst dürfte klar zustellen sein, dass, wie bei allen Nahrungsmitteln, zuwenig und zuviel gleichermaßen schlecht sind. Irgendein Multipräparat in sich hineinzuschütten, weil die Einzelinhaltsstoffe ja sooo gesund sind, wird der individuellen Situation nicht gerecht. Wenn jemand einen Mangel aufweist, ist die zusätzliche Gabe des fehlenden Stoffes sicher sinnvoll. Doch wie stellt man einen solchen Mangel fest?

Blutuntersuchungen geben Bereiche an, in denen der persönliche Spiegel liegen sollte. Nur, was hilft mir dass, wenn ich weiß, ich liege in einem Bereich den die meisten anderen auch haben? Bedeutet ein Normwert, dass ich keinen Mangel haben kann?

Klares Nein!

90% aller Menschen mit Osteoporose haben einen normalen Kalziumspiegel im Blut. Trotzdem liegt ein Kalziummangel vor. Wie kommt man darauf? Ganz einfach! Wenn man ein Röntgenbild der Knochen macht und das wenig Kalksalze zeigt oder jemand sich die Knochen bei einem Sturz bricht oder in Ruhe Knochenschmerzen hat, dann sind das Anzeichen (lateinisch: Symptome) für einen Kalziummangel, – auch wenn das Blut Normwerte ausweist. In diesem und vielen anderen Fällen ist eine Blutuntersuchung keine Hilfe.

Für die meisten Mineralien gilt, dass sie in den Zellen konzentriert sind und sich im Blutserum kaum finden. Allerdings wird fast immer das Blutserum (Blutflüssigkeit ohne Gerinnungsfaktoren und ohne Zellen) untersucht, weil es billiger ist, als das Vollblut (Blut incl. Zellen und Gerinnungsfaktoren) zu untersuchen. Es werden also die Zellen, die die Mineralien enthalten, abzentrifugiert und weggeworfen, und aus dem Überstand bestimmt man die Mineralkonzentration. Diese Untersuchungsergebnisse sind relativ ungenau und spiegeln nicht die Situation in den Körperzellen wider.

Vitamin D-Spiegel im Blut sagen nur etwas über die zirkulierende Vitamin D-Menge aus, der Speicher kann nicht beurteilt werden.

Der Eisenspiegel im Blut schwankt tageszeitlich und ist alleine ohne Aussagewert. Erst die Bestimmung von Transferrin (Eisentransporter) und Ferritin (Eisenspeicher) sagen etwas über einen möglichen Eisenmangel aus.

Fazit: für manche Vitalstoffe gibt es sinnvolle Bluttests, für manche nicht. Normwerte spiegeln den Durchschnitt in der Bevölkerung wider, sagen aber wenig über individuelle Bedarfssituationen.

Symptome sind ein Zeichen des Körpers, das etwas nicht stimmt. Mangelsymptome zeigen Mangelsituationen an, auch wenn im Blut Normwerte erreicht werden.

Wenn Sie also Ihre Symptome auswerten, bekommen Sie ein Bild von Ihrem Zustand.

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Dr. Michael Tank